Was sind meine Kunstprojekte?

Seit vielen Jahren schreibe ich frei, vor allem Lyrik, ab und an, gibt es Kurzgeschichten (bisher unveröffentlicht). Aus dieser Schriftstellerei und meinem Bedürfnis nach dem Festhalten meiner ästhetischen Erfahrungen, nach einem visuellen Ausdruck meiner Überlegungen, aber sicherlich auch inspiriert durch meine akademische Forschung, entstand das künstlerische Konzept eines Foto-Essays. Das Konzept, das in den beiden unten vorgestellten Fotoreihen dargelegt ist, ist eine Kombination aus Kunstfotografie - ausgeführt mit meinem Mobiltelefon, und Lyrik. Das Bild inspiriert die Entstehung der Worte. Es sind keine Metaphern, vielmehr Verse, mit denen ich diese visuellen gezielt gesuchten Erfahrungen reflexiv beschreibe, oder vielleicht ergänze. Es handelt sich allerdings nicht um Fotoserien, die fortgesetzt werden könnten, mein Anliegen ist hier ein geschlossenes Werk zu schaffen, die Reihe ich so wie ich entschieden habe, sie hier zu veröffentlichen, auch abgeschlossen, auch wenn konzeptionell, Raum für Fortsetzung gegeben wäre. Die Reihe ist nicht zufällig, sondern überlegt, von dem ersten bis zum letzten Element, Verschiebungen in der Reihenfolge sind denkbar, doch nicht angestrebt. "Atlantic Coast" entstand im Juli 2018 am Strand von Saounton Sands, Nord Devon und gibt das wieder, was mich in dieser Zeit beschäftig hat, und das waren zwischenmenschliche Beziehungen, - Die Strandbilder, auch wenn sie vielleicht zunächst gar nichts damit zu tun haben, wurden letztlich zur visuellen, ästhetischen Platform, in die ich diese Aspekte der Beziehungen mit Worten hineinprojiziere. "Theater Waldisch", entstanden im Mai 2020 in Hamburg am Alster Lauf, ist offenbar Ausdruck eines fundamentalen Einschnitts. Auch hier werden die Worte aus den Bildern hervorgekehrt und reflexiv wieder hineinprojiziert.

"Nebel" ist eine Impression auf die Elbe von 2019. Die Undurchsichtigkeit der Zukunft. Dabei bildet die Nuance an zeilichter Verschiebung, aber auch die Verwischung die feine Veränderung in der Bildkonstruktion, die kaum sichtbar aber doch einen Fortschritt bedeutet.

Die Arbeiten werden nun unter dem Namen WOLDT concept presentiert

Im Sinne des Gedächtnisses

Bio-Geist Erinnerungsprozesse und Kunst

Woldt concept, Bio-Geist Erinnerungsprozesse und Kunst (1), "Und auch wenn er nicht hier ist, ist die Welt da", Nordsee, März 2023, 30sek. Video

Woldt concept, Bio-Geist Erinnerungsprozesse und Kunst (2). "Hitze, Stahl, war dort", Mai 2023, Video 34 sec.

Wasser, Horizontblick, Rauschen, Wellenbewegungen. Himmel und Erde am Horizon vereint .

Woldt concept, Bio-Geist Erinnerungsprozesse und Kunst (2), Foto: März 2023

Fußspuren. Ein Tier.

Spurenhinterlassen ist Geschichte per se. Sie werden entweder vom Wasser oder Wind wieder mitgenommen, verwischt. Was bleibt? Der Blick, die Erinnerung an das Bild, die Erscheinung, auch wenn diese längst nicht mehr da ist.

Warum zieht es den Menschen ans Meer?

Ist das der Sehnsuchtsort? Der Ursprung?

Wo komme ich her, wer bin ich, wohin gehe ich? Warum blicke ich gerne bis zum Horizont und lausche dem Meeresrauschen?

Was sind es für Erinnerungen, die man erblickt, oder gerade keine. Meer ist ein Ort des Nichts, Was sich abspielt, auch wenn hier und da eine Surferin sich sichtbar an den Wellen abmüht, oder die Silhouette eines Schiffes am Horizon erscheint, es bleibt das Nichts. Und doch ist es nicht.

Regeneriert sich die Wahrnehmung an dieser Stelle in diesem scheinbaren Nichts?

Ich hebe die Muschel am Strand auf, ich suche nach einem Stein, der vielleicht eine bestimmte Formation oder Kolorit hat, ich hebe etwas auf, was das Meer in dem ständigen Kommen und Gehen hinterlassen hat und vielleicht wieder mitgenommen hat.

Und wenn man an Katastrophen denkt, die Klimakatastrophe, dann spricht man vom Tsunami, der Wasserwelle, die die Kontinente überspülen könnte, wenn sich der Meeresspiegel hebt im Zuge der Kontinentalerwärmung. Doch ist es der wohltuende Wind, der im Sommer eine Abkühlung verspricht und das (noch) kühle Wasser, das dem Körper hilft.